7. Schritt zur nachhaltigen Agentur

Jul 27, 2021 | Agentur, Sustainability

Good design is sustainable design! In unserem 7. Schritt zur Nachhaltigen Agentur erklären wir euch, wie ihr euch durch eure Arbeit für mehr Nachhaltigkeit einsetzen könnt.

Aufträge

Letztes Mal haben wir uns damit beschäftigt, wie wir uns außerhalb der Arbeit nachhaltig und sozial engagieren können. Dieses Mal geht soll es darum gehen, wie wir uns durch unsere Arbeit für Nachhaltigkeit einsetzen können.

Werte schaffen

Nachhaltigkeit hat mittlerweile in fast jeden Lebensbereich Einzug gehalten. Für Konsument*innen ist sie zu einem wichtigen Kaufkriterium geworden, sodass ein breites Angebot an nachhaltigen Produkten zur Verfügung steht. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist dabei jedoch auch zu einer, mit grünen Siegeln und Packungen geschmückten  Worthülse verkommen. Nicht selten wird singstiftende, nachhaltige Kommunikation durch Nachhaltigkeit als Marketingtool ersetzt. Es wird Zeit, dass wir den Begriff wieder mit Werten füllen!

Die Kunden

Da unsere Arbeit schließlich auch unsere Werte widerspiegeln soll, spielt für uns die Frage, welche Projekte wir annehmen wollen eine wichtige Rolle. Im Idealfall verkaufen unsere Kund:innen nachhaltige Produkte oder sind bereits nachhaltig. Durch unsere Arbeit können wir so nachhaltige Unternehmen unterstützen oder ihnen helfen, erfolgreicher und bekannter zu werden, wie beispielsweise im Falle unseres Kunden „NOA“ .

So traumhaft es auch ist in bereits nachhaltigen Branchen zu arbeiten, ist es ebenso wichtig, Nachhaltigkeit in Bereichen zu fördern, die noch nicht besonders nachhaltig sind. Viele Kund:innen handeln noch nicht besonders nachhaltig, sind jedoch gewillt, dies zu ändern.

Wichtig bei der Wahl solcher Kund:innen ist, dass sie offen für Veränderung sind und bereit, Arbeit in den Weg zur Nachhaltigkeit zu investieren. Zudem sollte „Nachhaltigkeit“ als Ziel ernst gemeint sein, und kein Marketing-Tool zum „Greenwashing“ darstellen.

Vor dem Projekt macht es daher Sinn, gemeinsam den Status Quo zu analysieren:

  • Ist das Produkt CO2 / Umwelt neutral?
  • Engagiert sich das Unternehmen für Umweltprojekte?
  • Gibt es eventuell bereits einen Nachhaltigkeitsbericht?
  • Wie ist es um die Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz bestellt?
  • Unternimmt das Unternehmen bereits eigene Schritte zur Nachhaltigkeit?

Das Wichtigste für nachhaltiges Handeln ist nicht, dass die Kund:innen perfekt nachhaltig handeln, sondern in erster Linie Transparenz.Anschließend sollte gemeinsam festgelegt werden, in welchen Bereichen des Projekts ökologische Ziele stärker verfolgt werden sollten und wie am Besten gemeinsam daran gearbeitet werden kann. Hindernisse bei der Verfolgung der Ziele lassen sich durch klare Kommunikation auf Augenhöhe, Partizipation aller Beteiligten und kreative, innovative Ideen meistens einfacher lösen als gedacht.

Wichtig ist, dass mit jedem Projekt kontinuierlich weiter an der Verbesserung der Nachhaltigkeit gearbeitet wird. Wie in der Charta für nachhaltiges Design steht „Wir begreifen nachhaltiges Design als Prozess. Nicht das 100%-nachhaltige Produkt steht im Vordergrund, sondern die schrittweise Verbesserung der bestehenden Produkte und Prozesse.“

Das Projekt

Nicht nur das Endprodukt sollte nachhaltig sein, auch der Prozess dorthin. Sobald der Plan aufgestellt ist, wie das Projekt ablaufen soll, ist es sinnvoll, den Ablauf noch einmal unter dem Nachhaltigkeitsaspekt zu untersuchen.

  • Welche Materialien kommen zum Einsatz? Nutze ich das Material effizient?
  • Entsteht Abfall? Lässt sich dieser recyclen? An anderer Stelle einsetzen?
  • Welche Ressourcen werden verbraucht? (Strom, Wasser etc)
  • Wie ist der Ablauf gestaltet? (Beispielsweise: Wie werden Materialien für Shootings transportiert? Gibt es die Möglichkeit, Termine zu kombinieren, sodass die Anfahrt wegfällt? Lassen sich Abläufe kombinieren?)
  • Wie sozial verträglich ist das Projekt? Wer ist am Prozess beteiligt? Wen sollten wir noch einbinden?
  • Wie wirtschaftlich effizient ist das Projekt?
  • Wie langlebig sind die Maßnahmen?

Das Ergebnis

Das Ergebnis sollte ganzheitlich nachhaltig sein und Faktoren wie soziale Gerechtigkeit, Partizipation und Transparenz beachten. Nachhaltigkeit sollte kein bloßes „Add-On“ sein, sondern dem Ergebnis einen echten Mehrwert verleihen: Es reicht also beispielsweise nicht aus, das Endergebnis CO2 zu kompensieren, ohne sich Gedanken über den Prozess zu machen. Vor allem aber sollte das Ergebnis eure Kund:innen motivieren weiter an einer nachhaltigeren Welt zu arbeiten.

Eine Leseempfehlung für alle Gestaltenden, die sich mehr mit Nachhaltigkeit in der Gestaltung auseinandersetzen möchte, ist Victor Papanek „Design for the Real World“.

Mathias Rüsch

Mathias Rüsch

Head of Design & Brand Strategist Kreativer Stratege mit dem Gespür für Marken, Trends, Styles und Kunden.

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