Finanzen
Über Geld spricht man nicht? Das sehen wir anders. Das eigene Konsumverhalten hinterfragen bereits die meisten von uns. Doch nicht nur unser Kaufverhalten hat einen Einfluss auf das Klima und soziale Verhältnisse – auch das Geld, mit dem wir bezahlen. In diesem Blogbeitrag soll es darum gehen, welche Rolle eure Finanzen für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit spielen und wie ihr verantwortungsvoll mit eurem Kapital umgehen könnt.
Was haben der Klimawandel und euer Bankkonto miteinander zu tun?
Damit die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen erreicht werden können, sind massive Investitionen von mehreren Billionen US-Dollar notwendig. Alleine in Europa sprechen wir hier von 175 bis 290 Milliarden Euro jährlich, um Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen (Quelle: BMU). Zurzeit strömen leider jedoch immer noch große Summen in Fonds, Anleihen und Aktien, die ethisch eher fragwürdig sind und ökologischen Kriterien nicht standhalten. Das Projekt „Don’t bank on the bomb!“ https://www.dontbankonthebomb.com/ bringt jährlich Reporte heraus, in denen alle Unternehmen und Banken gelistet sind, die in Atomwaffen investieren. Dazu gehörten beispielsweise der deutsche Versicherungskonzern Allianz und die Deutsche Bank.
Auch Nahrungsmittelspekulationen und Investitionen in fossile Energieträger sind bei vielen konventionellen Banken keine Seltenheit. Um den Klimawandel effektiv bekämpfen zu können, müssen wir gemeinsam die globalen Finanzströme umlenken und Gelder für nachhaltige Investitionen bereitstellen. Unternehmen, die unethisch und sozial oder ökologisch schädlich handeln, können wir so deren finanzielle Grundlage entziehen. Genau darauf zieht die Divestment Bewegung ab: Gelder sollen von fossilen Energieträgern abgezogen und stattdessen in Unternehmen investiert werden, die den ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance) entsprechen. So soll der politische Einfluss der Kohle-, Öl- und Gasindustrie geschwächt werden.
Wollt ihr eure Bank etwas genauer unter die Lupe nehmen, könnt ihr einen Blick in das Bankenrating des WWF werfen https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/bankenrating oder in den Fair Finance Guide 2020 https://www.fairfinanceguide.de/.
Bankraub for Good
Stellt euch einen Bankraub vor, der völlig legal ist und gleichzeitig etwas Gutes für die Gesellschaft und die Umwelt tut. Klingt nach einem Märchen à la Robin Hood, ist aber Realität! 2019 hat die Tomorrow Bank aus St. Pauli Bürger:innen dazu aufgerufen, zum Weltspartag ihr Geld von konventionellen Banken zu nachhaltigen und ethischen Banken zu transferieren.
Doch was genau macht eine Bank zur ethischen Bank?
Ethische Banken verrichten zielgerichtete soziale und ökologische Investitionen. Transparenz bei den Investitionen und fest definierte Anlagekriterien stehen dabei an erster Stelle. Zudem wird nicht in Nahrungsmittelspekulationen, Waffengeschäfte und umweltschädliche Unternehmen investiert. Hier https://finanzvergleich.com/girokonto/ethische-banken/ findet ihr eine Übersicht, welche Positiv- und Negativkriterien ethische Banken für die Finanzierung von Projekten aufgestellt haben.
Die sogenannten Ökobanken betreiben rein nachhaltiges Banking. Dazu gehören
• Die GLS Bank (alle Bankprodukte)
• Umweltbank (alle Bankprodukte außer Giro)
• Ethik Bank (alle Bankprodukte)
• Triodos Bank (alle Bankprodukte, auch Geschäftskonten)
Utopia.de liefert euch genauere Informationen zu den einzelnen Banken und ihren Angeboten.
Eine Neobank, die sich ebenfalls der Nachhaltigkeit verschrieben hat, haben wir bereits erwähnt. Tomorrow bietet mobiles Banking und vor allem ein kostenloses Girokonto. Zeit also, die Skimaske aufzusetzen, und euer Geschäftskonto auf eine ethische Bank umzuverlegen.
Versicherungen
Je mehr wir uns für nachhaltige Versicherungen entscheiden, umso mehr tragen wir zu einem Wandel in der Branche bei.
Wie bei Banken auch, sollte es hier Negativkriterien (wie Rüstung, fossile Energie, Atomkraft und Tierversuche oder Massentierhaltung) geben. Ökologische, faire und soziale Projekte sollten dafür durch grüne Fonds verstärkt gefördert werden. Die Versicherung sollte selbst nachhaltig handeln und dies transparent darstellen. Im Idealfall gibt es klar definierte Leitlinien oder einen Nachhaltigkeitsbericht. Manche Versicherungen bieten auch erweiterte Leistungen an: Dazu können Vorsorgebehandlungen oder die Berücksichtigung nachhaltigen Verhaltens bei der Tarifierung ihrer Kunden gehören.
Folgende Versicherungen handeln nachhaltig:
Krankenkassen:
• BKK24
• BKK ProVita
• Securvita BKK
• Barmenia
• Mehrwert
• Vigo
Haftpflicht:
• Barmenia
• Greensurance
• Grün versichert
• Mehrwert
• Pangea Life
• Itzehoer
• NV
• Waldenburger
Rentenversicherung:
• Barmenia Versicherungen
• Concordia oeco
• Pangaea Life
• Waldenburger Versicherung
• Stuttgarter
Weitere Versicherungen:
• Grün versichert
• Ver.de
• Greensurance
• MehrWert
• Fibur
• Ökoworld
• VAV Transparente
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