3. Schritt zur nachhaltigen Agentur

Jun 1, 2021 | Agentur, Sustainability

Wie versprochen wollen wir unsere 10 Tipps für eine nachhaltige Agentur mit euch teilen. Der dritte Schritt? Druck!

Der Papierverbrauch in Deutschland ist gigantisch: 20 Millionen Tonnen Papier werden in etwa jährlich verbraucht. Das ist ungefähr so viel, wie die Kontinente Südamerika und Afrika zusammen verbrauchen Quelle. 

Doch unendliches Wachstum auf einer endlichen Erde ist nicht möglich. Es ist daher umso wichtiger, möglichst ressourcenschonend, klima- und umweltfreundlich zu arbeiten.

Dank des digitalen Zeitalters, lassen sich viele Ideen auch digital umsetzen. Warum das eine gute Idee sein kann, erklären wir in unserem Blogbeitrag Print vs. Digital.

Andere Ideen können nur in Printform den gewünschten Effekt erzielen. In diesem Artikel wollen wir euch daher zeigen, wie ihr eure Drucke möglichst umwelt- & ressourcenschonend realisieren könnt.

Die Druckdatei

Smart gelayoutet ist smart gespart. Häufig begegnen uns im Alltag die klassischen DIN Formen. Grundsätzlich können kleine Formate natürlich Papier einsparen. Allerdings führen unkonventionelle, nicht-DIN-Formate u.U. auch dazu, dass Papierbögen nicht effizient genutzt werden und sogar unnötig viel Papier zum Einsatz kommen muss. Hierbei lohnt es sich in jedem Fall, vorab mit der Druckerei zu sprechen.

Auch wenn es um die gewünschte Bindung eures Printmediums geht, solltet ihr euch mit der Druckerei abstimmen, denn so können von Anfang an Seiten eingespart werden.

 

Blauer Engel/FCS Zertifikate

Zwar hat durch den Anstieg der papierlosen Kommunikation in vielen Büros & Agenturen der Verbrauch etwas abgenommen. Nichtsdestotrotz führt der immense Papierbedarf dazu, dass in vielen südamerikanischen Ländern hektarweise Regenwald gerodet wird.

Viele Druckereien bieten daher recyceltes Papier (z. B. das Papier von blauem Engel), spezielle Naturpapiere oder Papiere mit Gütesiegeln an, welche einen ökologischen Anbau garantieren (z. B. das FSC Siegel). Recyclingpapier hat zudem einen niedrigen Wasserverbrauch in der Herstellung und wirkt sich somit doppelt positiv aus. Eine gute Anlaufstelle für eure Druckwünsche ist z.B. die Umweltdruckerei . Die Papiere sind zu 100% recycelt, klimaneutral und mit Biofarben bedruckt. Und verwendet wird natürlich Ökostrom – was sonst!

 

Klimafreundliches Drucken

Bleiben wir beim Druckverfahren. Auch hier gibt es bereits einige Möglichkeiten, eure Flyer, Poster und Broschüren klimaschonend zu realisieren. Häufig werden dabei schonendere Chemikalien oder Farben verwendet, aber auch die Recyclebarkeit nach dem Druck spielt eine Rolle. Lack- & folienbeschichtete Papiere lassen sich später schlecht recyceln – Stanzungen und Blindprägungen können dabei eine ästhetische und umweltfreundlichere Alternative bieten.

Während Offsetdruck leicht recyclebar ist, können einige Digitaldrucke das recyceln erschweren. Da sich die Umweltverträglichkeit der Druckfarben nicht pauschal vergleichen lässt, macht auch hier ein Gespräch mit der Druckerei Sinn.

Zudem gibt es einige Verfahren, die energiesparender sind. Ist ein besonders schonender Druck nicht möglich, bieten einige Druckereien eine CO2-Kompensation für den Druck an.

Neben der Auswahl von umweltfreundlichem Papier und Farben, gibt es eine Vielzahl weiterer Nachhaltigkeitskriterien, die man bei der Wahl einer Druckerei beachten kann.

Wirtschaftet die Druckerei ressourcenschonend? Verfügen sie über eine Umweltmanagement-Zertifizierung, wie z.B. EMAS oder DIN ISO 14001? Wird für die Produktion Strom aus erneuerbaren Energien und Strom aus nachhaltigen Stromquellen eingesetzt? Sind Produktion und Versand klimaneutral? Was für Druckplatten werden eingesetzt? Besonders empfehlenswert sind prozesslose Druckplatten, für die kein Einsatz von Chemie nötig ist.

Auch ein fairer Umgang mit Mitarbeiter:innen und Lieferant:innen ist hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Druckprodukten wichtig.

Die meisten nachhaltigen Druckereien geben Auskunft über das Druckverfahren und listen die genauen Details dazu auf ihrer Homepage auf.

 

Klimaneutraler Versand

Klimaneutraler Versand soll sicherstellen, dass beim Transport von Päckchen oder Paketen keine unnötigen Umweltkosten entstehen.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder versucht der Herstellende oder Anbietende, CO2-Emissionen von Anfang an zu vermeiden, oder er muss seinen CO2-Ausstoß nachträglich kompensieren. Das gilt auch für den klimaneutralen Versand, bei dem üblicherweise beide Möglichkeiten kombiniert werden.

DPD war das erste Unternehmen, das einen klimaneutralen Versand anbot und seit 2012 mit DPD Total Zero klimaneutral Pakete ausliefert. Mittlerweile werden alle Päckchen über dieses Verfahren verschickt.

Auch der wohl bekannteste Paketdienst DHL bietet mit GoGreen klimaneutralen Versand an, welcher allerdings extra gebucht werden muss. Innerhalb Deutschlands entstehen für Sie keine zusätzlichen Kosten, lediglich bei EU-weitem Versand fallen weitere Gebühren an.

 

Make something that mattrs

Wie bei allem, was wir gestalten gilt: make something that mattrs! Ein gut durchdachtes Printprodukt ist langlebig und schafft einen Mehrwert, statt am nächsten Tag in der Tonne zu landen.

Ein gutes Design schafft es, seinen Zweck erfolgreich zu kommunizieren und wird auch länger aufgehoben. Vielleicht lässt sich das Produkt nach seinem Verwendungszweck auch weiterverwenden oder upcyclen? Vielleicht lässt sich das Produkt so gestalten, dass es in der nächsten Saison wiederverwendet werden kann? Vielleicht macht eine weniger umweltfreundliche Druckart Sinn, wenn das Produkt dadurch zum Mehrwegprodukt wird oder länger hält? Vielleicht lassen sich statt Papier auch andere Materialien verwenden?

Kreativität und Nachhaltigkeit gehen auch hier Hand in Hand 😉

Mathias Rüsch

Mathias Rüsch

Head of Design & Brand Strategist Kreativer Stratege mit dem Gespür für Marken, Trends, Styles und Kunden.

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